Wiederaufbau von Crawinkel - Kriegstagebuch: 15. April 1945
(Aktueller Stand 10.4.2022)
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Thüringen wurde der Landkreis Altenburg am 15. April 1945 von amerikanischen Truppen besetzt. Altenburg liegt in der Mitte des Städtedreiecks Leipzig–Chemnitz–Gera, 39 km südlich von Leipzig, 38 km nordwestlich von Chemnitz, 28 km nordöstlich von Gera und 31 km nördlich von Zwickau. Die US-amerikanische Truppen marschierten kampflos in Altenburg ein. In der Nähe wurde ein Kriegsgefangenenlager befreit. Nördlich davon sicherte die 6th US-Armored Division einen Brückenkopf über die Mulde in Rochlitz, während die nachfolgende 76th US-Infanteriedivision im Zusammenwirken mit den Panzern auch bis nach Zeitz in Sachsen-Anhalt vordrang. Die Thüringer Grenze wurde überschritten und die US-Armee stand bereits am Stadtrand von Chemnitz. Crimmitschau, Glauchau, Meerane und Limbach-Oberfrohna wurden durch die nachfolgende 80th US-Infanteriedivision besetzt. Die erste Begegnung amerikanischer und sowjetischer Truppen auf deutschem Boden fand am 25. April 1945 um 12 – 13 Uhr auf den Elbwiesen in Lorenzkirch bei Strehla statt. Am 27. April reichten sich Leutnant Robertson und Leutnant Silwaschko die Hand zum offiziellen Foto. Mit diesem symbolischen „Handschlag von Torgau“ schloss sich – für die Weltöffentlichkeit sichtbar – die Lücke zwischen der deutschen Ost- und Westfront. Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa rückte greifbar nahe. (Quelle: wikipedia)
General Patton bezog am 14. April 1945 sein Hauptquartier in Weimar. Er hatte zu dieser Zeit sein Hauptquartier in der Villa des geflohenen, thüringischen Gauleiters Sauckel in Weimar eingerichtet. Am 15. April inspizierte er das seit dem 11. April befreite Konzentrationslager Buchenwald. Er war nach einer Besichtigung von der Grausamkeit der Nazis so schockiert, dass er der Militärpolizei befahl, am folgenden Tag 1.000 Weimarer durch das KZ Buchenwald zu führen, um sie mit der Realität der NS-Diktatur zu konfrontieren. Das gleich Vorgehen hatten seine Generäle bereits mit einigen Einwohnern und Verantwortlichen des Häftlingslagers in Ohrdruf praktiziert. Noch am Abend schrieb Patton einen Brief an General Dwight D. Eisenhower, der gemeinsam mit ihm Ohrdruf besichtigt hatte, aber nicht mit nach Buchenwald gekommen war: "Wir fanden an einen Ort, vier Meilen nördlich von Weimar, ein ähnliches Lager, nur noch schlimmer. Die normale Belegschaft betrug 25.000 und sie starben mit einer Rate von einhundert pro Tag. Die Verbrennungseinrichtungen waren noch überlegener als die in Ohrdruf." Die General Patton begleitenden US-Soldaten wurden von einigen Häftlingen durch das Lager geführt. Sie sahen die Verbrennungsöfen, die medizinischen Labore und die Baracken der Häftlinge. Noch immer lagen Leichenberge und menschliche Überreste auf dem Gelände, die Überlebenden waren in einem desaströsen Gesundheitszustand. Die Situation und die Versorgungsnotstände waren für die Amerikaner schockierend. Patton nannte den Anblick in Buchenwald den schrecklichsten, den er je gesehen hätte: "Ich ging durch zwei der Gebäude. Auf jeder Seite waren vier Reihen mit Etagenbetten, in denen die Häftlinge im rechten Winkel zur Wand lagen. Die Häftlinge sahen aus wie halbtote Mumien und sie schienen auf demselben Intelligenzniveau. Als wir durch die Räume gingen, versuchten sie, uns zu zujubeln, waren aber zu schwach." Außerdem forderte er Eisenhower auf, Pressevertreter nach Buchenwald zu schicken um Zeugnis über "die Brutalität der Deutschen" zu nehmen. Eine Gruppe amerikanischer Reporter erreichte am 24. April Buchenwald. Zahlreiche internationale Korrespondenten folgten dem Appell in den Wochen darauf. Die veröffentlichten Berichte, Artikel und Bilder prägten die Sicht auf die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur. (Quelle: mdr)
Nachdem Thüringen vollständig besetzt war, erhielt das Hauptquartier der 3. US-Armee neue Operationsdirektiven, die eine Schwenkung nach Süden in Richtung Bayern vorsahen. Bis zum Abzug der amerikanischen Truppen aus Thüringen hielt das VIII. Corps den größten Teil des Landes besetzt, während die um Erfurt und in Nordthüringen liegenden Gebiete des preußischen Regierungsbezirkes Erfurt mit dem thüringischen Landkreis Sondershausen vom XXI. Corps besetzt waren, welches der 7. US-Armee unterstand.
Die Besichtigung auf dem Ettersberg durch die Einwohner Weimars erfolgte am 16. April 14 Uhr. Zur gleichen Zeit waren immer noch Zugtransporte mit Häftlingen aus Buchenwald unterwegs. Die Züge irrten teilweise auf den Gleisen herum oder standen tagelang auf Abstellgleisen. Die reale Fahrzeit eines Transportes von Weimar bis Dachau betrug unvorstellbare 21 Tage. Ursprüngliches Ziel des Transports war das KZ Flossenbürg. Nur zweimal konnte der verantwortliche SS-Obersturmführer Hans Merbach erneut für Verpflegung sorgen. Am 20. April hatte der Zug einen Aufenthalt in Nammering bei Passau, weil auf der Strecke ein Wehrmachtstransport entgleist war. Pfarrer Johann Bergmann organisierte eine Lebensmittelsammlung für den 22. April. Beim Aufenthalt in Nammering wurden zirka 800 auf dem Transport verstorbene Häftlinge eingeäschert und beigesetzt. Einige Hundert davon waren in einem Steinbruch erschossen worden. Pfarrer Bergmann fragte, warum die Häftlinge erschossen worden seien. Der Transportleiter Merbach gab zur Antwort, dass sie vor Hunger wahnsinnig geworden seien und SS-Wachen angefallen hätten und sich auch gegen Zivilbevölkerung hätten wenden können. Laut Bergmann hat der Zug Nammering mit etwa 3.100 Häftlingen verlassen von ursprünglich 4.480 verschleppten Häftlingen.
Der Zug erreichte das KZ Dachau zu einer Zeit, als dieses Lager ebenfalls evakuiert wurde. Häftlinge, die eine dringende medizinische Versorgung benötigt hätten, wurden sich selbst überlassen. Die Toten stapelten sich in den Waggons und boten einen grauenhaften Anblick, als die amerikanischen Einheiten Dachau erreichten. Am 27. April 1945 traf der Gefangenentransporte aus Buchenwald in Dachau ein. Das KZ Dachau erreichten vermutlich nur 800 Überlebende. Die ursprüngliche Fahrzeit des Zuges war am 7. April mit 24 Stunden bemessen. Dem entsprechend waren die Nahrungsportionen für die Häftlinge bemessen. Eine Schicht Kohlenruß am Boden wies darauf hin, dass in den Wagen zuvor Kohle transportiert worden war. Ein Teil der Häftlinge kam bereits schon erschöpft aus dem Außenkommando Ohrdruf in Buchenwald an. Zwei Tage nach der Ankunft des Zuges marschierten am 29. April US-Soldaten in das KZ Dachau ein. Gegen Mittag erreichten die Amerikaner von Westen her den Eingang der SS-Garnison. Unterwegs stießen die Soldaten auf den Todeszug aus Buchenwald - 39 Waggons teilweise geschlossen, teilweise ohne Dach, beladen mit 2.300 Verhungerten oder Erschossenen im und um den Zug. Nach diesem schockierenden Erlebnis kam es bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau zu einer Vergeltungsaktion. Das Kriegsverbrechen, bei dem SS-Männer hingerichtet wurden, wurde später unter dem Begriff Dachau-Massaker bekannt.
Am 15. April 1945 wurde das Konzentrationslagers Bergen-Belsen durch britische Truppen befreit. Am gleichen Tag verstarb dort der Ohrdrufer S III Häftling Max Kannewasser angeblich nur an Typhus. Vor Beginn des Weltkrieges gehörte er zum niederländische Gesangsduo „Johnny & Jones“. Beide waren weit über die Grenzen hinaus bekannt. Die Teenie-Idole hießen mit bürgerlichem Namen Nol (Arnold Siméon) van Wesel und Max (Salomon Meyer) Kannewasser. Heute würde man sie vermutlich als Comedians bezeichnen. Ihre Musik war der „Scat-Gesang“, eine Art Swing zur Gitarre. Sie sangen eigene und amerikanische Swing- und Jazzsongs mit parodistischen Texten, vermischt mit dem gesellschaftlichen Flair der jüdischen Amsterdamer Bevölkerung. Ihre Karriere begann 1936 mit Auftritten als Entertainer zur Unterhaltung der Kunden eines großen Amsterdamer Kaufhauses. 1938 produzierten sie ihre erste Schallplatte und wurden schnell in ganz Holland populär. Ihr letzter öffentlicher Auftritt war am 24. August 1941 im „Hague Zoo“ anlässlich einer Fußballmeisterschaftsfeier. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht im Mai 1940 wurde diese Musik auch in diesem Land als „entartete Musik“ verboten. Bei einer der letzten großen Razzien der Gestapo in Amsterdam wurden die beiden Künstler verhaftet und am 9. Oktober 1943 in das Durchgangslager Westerbork verschleppt.
Max Kannewasser und Nol van Wezel mussten am 4. September 1944 einen Zug zur Verlagerung besteigen und wurden nach Sachsenhausen verschleppt. Von dort wurden sie direkt mit einem weiteren Transport, der vom 13. November bis zum 16. November 1944 unterwegs war, nach Ohrdruf transportiert. Die Transportliste enthält jedoch zweimal den Namen Kannewasser - Transportnummer: 689 und 690: Arnold Kannewasser und Max Kannewasser. Da die Aufstellung der Transportlisten alphabetisch sortiert wurde, liegt der Verdacht nahe, dass sich Nol und Max als Brüder ausgaben, um nicht durch einen Transport getrennt zu werden. Durch Krankheit oder spätestens bei der Abschiebung nach Bergen-Belsen scheint es zur Trennung der beiden gekommen zu sein. Ein „Arnold Kannewasser“ steht am 20. März 1945 mit der Transportnummer 450 ohne Max auf einer Liste zur Häftlingsüberstellung von 1.000 Häftlingen vom Außenkommando S III zum KL. Bergen-Belsen. Dies war auch der Tag, mit dem Arnold Simon van Wezel im Totenbuch von Bergen-Belsen verzeichnet ist. Demnach hatte er den gemeinsamen Transport nicht mehr überstanden. Im Februar und März 1945 hatte sich die Lagerverwaltung von S III insgesamt von 3.884 „verbrauchten“ Arbeitskräften (Invaliden) nach Bergen-Belsen entledigt. Viele der abgeschobenen Häftlinge überlebten den weiteren Transport nicht mehr und wer ankam, bekamen so gut wie keinerlei Versorgung und Verpflegung. (Quelle: Tatort Jonastal, K.-P. Schambach, 2010)
Die ersten, nachweisbaren Häftlingstransporte vom KZ Buchenwald nach Ohrdruf erfolgten ab 6. November 1944. Bis zum 14. November waren 508 vermutlich vorwiegend Funktions- und Bauhäftlinge zum Umbau des vorhandenen Ausbildungslagers Nord der Wehrmacht zum Häftlingslager. Seit diesem Tag gehörte das Außenkommando S III nicht mehr zum Lagerkomplex Buchenwald und wurde als weiteres, eigenständiges Konzentrationslager neben Buchenwand und Mittelbau—Dora in Thüringen geführt. Am 16. November 1944 traf in Ohrdruf ein Häftlingstransport mit 1. 000 Gefangenen aus Sachsenhausen (mit Johnny & Jones) ein, der nicht in Buchenwald als Eingang verzeichnet wurde. Dies hätte geschehen müssen, wenn Ohrdruf weiter dem Stammlager untergeordnet gewesen wäre. Bis zum 24. Dezember 1944 existierten nur ein Nord- und ein Südlager bei Ohrdruf. Erst am 15. Januar 1945 wurden die Ohrdrufer Lager mit ihren Beständen und weiteren Transporten in den Gesamtbestand des Konzentrationslagers Buchenwald zurück überführt. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine weiteren Teillager. S III galt ab da wieder als Außenkommando von Buchenwald und es erfolgte eine Restrukturierung des Lagerwesen. Das Südlager wurde mehr und mehr aufgegeben, die arbeitsfähigen Häftlinge nach Crawinkel verlagert und geschwächte, verletzte Häftlinge in das Nordlager in Krankenbaracken abgeschoben. Ursachen für den Wegfall der Eigenständigkeit von S III war die teils chaotische Lagerverwaltung und mangelnde Unterbringung und Versorgung der Häftlinge. Die dafür erfahrenen Strukturen des Stammlagers wurden in den letzten Kriegswochen wieder benötigt, damit man sich vor Ort auf die gestellten Bauaufgaben und den Zeitplan konzentrieren konnte.
Eine vollständige Übersicht zu den Häftlingszahlen und Opfern von S III muss ich an diese Stelle schuldig bleiben. Mit der kleinen Tagebuch-Reihe konnte ich hoffentlich eindrucksvoll beweisen, dass sich der Tatort S III nicht nur auf das Jonastal und auch nicht nur auf Thüringen beschränken lässt. Die Vielzahl der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Umstände zum Kriegsende lassen keine genaueren Angaben zu. Im Zeitraum vom 6. November 1944 bis Ende März 1945 wurden rund 20.000 Häftlinge nach S III verschleppt. Ja – es gibt viel größere Angaben anderer Autoren. Diese sind aber nach derzeitigem Kenntnisstand absolut unrealistisch. Als direkt in den Teillagern verstorben sind zirka 3.000 Häftlinge in den Totenbüchern von S III verzeichnet. Man muss aber unbedingt beachten, dass von S III wieder zahlreiche so genannte „Invaliden Transporte“ in andere Häftlingslager abgingen. Man muss sich vorstellen, dass Häftlinge, die nicht mehr arbeitsfähig oder nicht durch Schonung wieder in kürzester Zeit hätten arbeitsfähig gemacht werden können, abgeschoben wurden. So fand ich einige Opfer von S III zum Beispiel im KZ Bergen-Belsen wieder, die das dortige Lager nicht mehr lebend erreichten oder kurze Zeit nach der Ankunft dort verstarben. Die Summe der so verschleppten S III Häftlinge beträgt zirka 6.000, die zumindest den Bereich von S III lebend verlassen hatten. Ebenso müssen die Opfer der S III Todesmärsche nach Buchenwald sowie die S III Opfer durch die Evakuierung des Stammlagers Buchenwald dazugerechnet werden. Ich nehme dazu eine Opferrate von 40 % der Häftlinge an, die S III lebend verlassen haben. Daher kommen zu den nachweisbaren 3.000 Toten noch einmal rund 7.000 weitere hinzu. Allein für die Todesmärsche und „Evakuierungszüge“ von Buchenwald mit 38.000 Häftlingen wird eine Todesrate zwischen 12.000 (32 %) und 15.000 (39%) Menschen geschätzt. Ich befürchte aber, dass meine Schätzung noch zu vorsichtig ist und mehr als 50% der 20.000 S III Häftlinge dieses mörderische und zum Kriegsende sinnlose Bauvorhaben im Jonastal leider nicht überlebt haben. (Quelle: Tatort Jonastal, K.-P. Schambach, 2010)
Auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 beschlossen die Alliierten so bald wie möglich eine allgemeine internationale Organisation zur Erhaltung des Friedens und der Sicherheit aufzubauen. Vom 25. April bis 26. Juni 1945 fand dazu im Opernhaus in San Francisco eine besondere Konferenz statt, die auch als „San Francisco Conference“ oder „United Nations Conference on International Organization“ in die Geschichte einging. 3.500 Delegierte aus anfangs 46 Staaten der Anti-Hitler-Koalition füllten die „War Memorial Hall“. Zur Eröffnung sagte US Präsident Harry S. Truman unter anderem: „If we do not want to die together in war, we must learn to live together in peace.” (Wenn wir nicht zusammen im Krieg sterben möchten, dann müssen wir lernen zusammen in Frieden zu leben.) Die Veröffentlichung des besonderen Films und Wochenberichts „Nazi Murder Mills" („Nazi Tötungsmühlen“) erfolgte am 26. April 1945. Er entstand scheinbar für die Konferenz und wurde gegebenenfalls zuerst den Delegierten gezeigt. Der erste Teil besteht aus „ersten, aktuellen Bildern der Woche von den Gräueltaten in den Nazi-Mordlagern… Hier ist die Wahrheit“ mit Berichten aus Grasleben, Hadamar, Ohrdruf, Buchenwald und Nordhausen. Der zweite Teil betrifft die San Francisco Konferenz, die Ankunft der Teilnehmer und die bereits erwähnte Eröffnungsrede von Präsident Truman. Das Ziel der Konferenz war die Sicherung eines dauerhaften Friedens in der Welt – Fotos, Filme und Berichte auch aus Ohrdruf in Thüringen führten der Weltgemeinschaft die schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Deutschland vor Augen. Zeitungen in aller Welt berichteten nun über die Thüringer Tatorte in Ohrdruf, Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Bis zum Ende der Konferenz stieg die Zahl der Teilnahmestaaten auf 50 und sie erarbeiteten gemeinsam die Charta der Vereinten Nationen, die am 25. Juni 1945 im Opernhaus einstimmig beschlossen wurde. Am nächsten Tag unterzeichneten sie diese im Theatersaal des „Veterans War Memorial Building“. Damit galten alle teilnehmenden Staaten als Gründungsmitglieder der „Organisation der Vereinten Nationen“ beziehungsweise „United Nations Organization“ – kurz UNO. Während der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, große Teile Europas, Afrikas, Asiens und im Pazifik in Trümmern lagen, machten sich die teilnehmenden Staaten Gedanken über eine neue Friedensordnung und die Schaffung einer allgemeinen, auf dem Prinzip der souveränen Gleichheit aller friedliebenden Staaten aufbauenden Organisation zur Aufrechthaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit. Am 24. Oktober 1945 erfolgte die Ratifizierung der Charta durch die Mehrheit der 51 Unterzeichnerstaaten und damit die offizielle Gründung der Vereinten Nationen. Dieser Tag wird seitdem jährlich als „Tag der Vereinten Nationen“ gefeiert. Die wichtigsten Aufgaben der UNO sind heute gemäß ihrer Charta die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Im Vordergrund steht außerdem die Unterstützung im wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Bereich weltweit.
(Quelle: wikipedia sowie History of the United Nations – http://www.un.org/en/aboutun/history/1941-1950.shtml)
Der angehängte Ersttagsbrief (First day cover) erschien zur Eröffnung der San Francisco Konferenz mit Briefmarke und Poststempel vom 25. April 1945. Auf der linken Seite ist eine Zeichnung zu sehen mit der Überschrift: „Konzentrationslager Ohrdruf, Deutschland“. Die Darstellung zeigt, wie amerikanische Soldaten im Eingangsbereich des Nordlagers in Ohrdruf marschunfähige Häftlinge vorfanden, die nicht mehr zu Fuß auf den Todesmarsch in das KL Buchenwald aufbrechen konnten. Oben links steht: „Slaved until too starved to work, their exit is Ohrdruf.” (übersetzt: „Geschuftet bis sie zu ausgehungert waren um zu arbeiten, ermordet in Ohrdruf“). Unter der Zeichnung steht: „Bullets may be merciful!“ (übersetzt: „Kugeln können barmherzig sein!“)
(Quelle: Walpersberg Journal, "S III und die Gründung der Vereinten Nationen", K.-P. Schambach, 2015)
Klaus-Peter Schambach
Förderverein Alte Mühle e.V.