In Crawinkel lag einst ein sehr bedeutendes Zentrum der Mühlsteinproduktion. Die in Crawinkel gefertigten Mühlsteine wurden nachweislich bis nach Amerika exportiert. Der Crawinkler Förderverein „Alte Mühle“ e.V. hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1999 auch zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an dieses ausgestorbene Handwerk in der Region zu bewahren.
Wegbereiter und Hauptakteur für das Entstehen der neuen Ausstellung in der „Alten Mühle“ ist der Crawinkler Heimatforscher, Dankmar Leffler, der bereits vor Jahren mit der Herausgabe eines Buches zum Mühlsteingewerbe von Crawinkel Aufsehen erregte. Mit großem Engagement und in akribischer Genauigkeit hat er die Geschichte dieses für Crawinkel bedeutsamen Gewerbes nun noch weiter erforscht und schließlich in die Ausstellungsform gebracht. Unterstützt wurde er dabei durch die Mitglieder des Fördervereins Klaus-Peter Schambach, Stefan Schambach, Wolfgang Ros und Hans-Walter Möller.
So fand Vereinsmitglied Stefan Schambach jetzt eher durch Zufall einen weiteren kleinen Puzzlestein zur Geschichte des Crawinkler Mühlsteingewerbes. Kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe pries in einem am 27. Juni 1813 in Teplitz geschriebenen Brief an seinen Sohn August die Crawinkler Mühlsteine. Hier heißt es:
„So auch treibe ich meinen alten Spaß noch immer fort, in jeder Mühle nachzufragen, wo sie ihre Mühlsteine hernehmen, und dieses giebt mir eine schnellere Übersicht der Geologie des Landes, als man denken könnte. Ihr Thüringer könnt euch noch immer glücklich schätzen, dass ihr eure Mühlsteine von Crawinkel ziehn könnt.“
Schambach war durch eine Internetrecherche darauf gestoßen, dass sich Goethe auch einmal zu Crawinkel geäußert hatte. Die weitere Archivrecherche brachte schließlich den zitierten Text ans Tageslicht. Ob der geologiebegeisterte Geheimrat Goethe, der ja oft im nahe gelegenen Ilmenau weilte, auch dem Ort Crawinkel einmal einen Besuch abstattete, ist leider nicht bekannt. „Vielleicht gelingt dieser Nachweis ja bei Auswertung von Goethes Tagebüchern irgendwann einmal. Ganz ausgeschlossen ist das jedenfalls nicht“, so Schambach.